Lancia Kappa (1994-2000)
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Der Lancia Kappa (oder Lancia k) war ein von Sommer 1994 bis Mitte 2000 produziertes Fahrzeug der oberen Mittelklasse des italienischen Autoherstellers Lancia.
Das Fahrzeug gab es als viertürige Stufenhecklimousine, fünftürigen Kombi und zweitüriges Coupé. Es trägt den Namen eines historischen Modells, das von 1919 bis 1922 gebaut wurde. Wie viele Lanciamodelle wurde es nach einem Buchstaben des altgriechischen Alphabets benannt.
Der Kappa war ab August 1994 als Nachfolger des Thema das Spitzenmodell im Lancia-Programm und kam nach einer besonders langwährenden Entwicklungszeit, die von vorneherein sämtliche Mängel unterbinden und ein hohes Qualitätsniveau sichern sollte, auf den Markt.
Festgelegt wurde die Schreibweise Lancia k und in allen Sprachen die italienische Sprechweise Lancia Kappa.
Entworfen wurde die Kappa Limousine durch die hausinterne Designabteilung Lancia Centro Stile unter Mitarbeit des Turiner Designunternehmens IDEA. Aufgebaut war der Wagen auf der intern „D“ genannten Plattform. Anders als das damals modische organische Design mutet die Form eher klassisch an. Das Heck dominierten die durch den Kofferraumdeckel geteilten Heckleuchten, eine flach stehende Heckscheibe und ein großflächiger Stoßfänger in Wagenfarbe.
Angetrieben wurde der Kappa wahlweise von einem Zweiliter-Turbo-Vierzylinder (205 PS), einem Zweiliter-Fünfzylinder (145 PS), einem 2,4-Liter-Fünfzylinder (175 PS), einem Dreiliter-V6 (204 PS) oder einem 2,4-Liter-Turbodiesel mit 124 PS. Die Zweiliter-Version gab es wahlweise mit kurzer oder langer Getriebeübersetzung. Im Juli 1996 wurde die Leistung beim 2.0 auf 155 PS angehoben. Auch beim Kappa SW 2.4 gab es das sogenannte PowerDrive-Getriebe.
Die Ausstattung des Kappa war umfangreich und umfasste unter anderem höhen- und längenverstellbares Lenkrad und eine in die Heckscheibe integrierte Radioantenne, Check-Control-System, Klimaanlage (versionsabhängig), Velourspolsterung (Alcantara oder Leder von Poltrona Frau auf Wunsch), ABS, Doppelairbag. Es gab zur Markteinführung drei Ausstattungsvarianten: LE, LS und LX. Die Radiomodelle der ersten Serie waren von Clarion und im gleichen Design gehalten wie die Klimaanlagenbedienung. Ungewöhnlich für die damalige Zeit war, dass man sich auch um die Gerüche der Kunststoffe im Neuwagen Gedanken machte und einen Geruchsneutralisierer in Form eines speziellen Kissens unter dem Sitz installierte. Die Wirkung hielt ein halbes Jahr, also so lange wie die Kunststoffe ausdünsten.
Eine Version mit verlängertem Radstand, die eine zweigeteilte B-Säule mit zusätzlichen Scheiben beinhaltete, wurde in fünf Exemplaren ausschließlich in der Farbe dunkelbraun gefertigt, davon waren zwei mit Vinyldach versehen und von der Leitung des Fiat-Konzerns genutzt. Von den drei anderen Exemplaren existieren noch zwei, alle vier Fahrzeuge befinden sich heute in Sammlerhand, davon mindestens eines in der Schweiz. Jedes Exemplar unterscheidet sich in Details von den anderen.