Der Renault Avantime ist ein von Herbst 2001 bis Frühjahr 2003 von Matra im Auftrag von Renault gebautes Pkw-Modell der oberen Mittelklasse. Das Fahrzeugkonzept war von vornherein für ein Nischenmodell ausgelegt, indem es das Raumangebot eines Vans aufwies, aber nur mit drei Türen und einer gehobenen Ausstattung versehen war.
Die technische Basis teilte sich der im November 2001 eingeführte Avantime mit dem Ende 1996 präsentierten Espace. In der Modellpalette von Renault war der Avantime zwischen Espace und Renault Vel Satis einzuordnen.
Der Avantime bot einige technische Innovationen. So war beispielsweise der Mechanismus einzigartig, durch den die 1,40 Meter langen und 60 kg schweren Seitentüren beim Öffnen platzsparend auf einer Kurvenbahn zusätzlich nach vorne bewegt und damit die Einstiegsöffnung ohne erhöhten seitlichen Platzbedarf vergrößert wurden. Weitere Besonderheiten waren das große Panorama-Glasschiebedach und das stets zweifarbig lackierte Exterieur sowie die zahlreichen Lederausstattungen.
Produziert wurde das Fahrzeug bei Matra in Romorantin-Lanthenay und hatte wie der Espace eine Kunststoffkarosserie, die auf einem verzinkten Stahlchassis montiert war. Der Avantime zeichnete sich durch sein unkonventionelles Design aus, wurde jedoch aufgrund von Absatzproblemen zum wirtschaftlichen Debakel.
Dazu kamen die Insolvenz der Produktionsfirma und die Entscheidung von Renault, die vierte Generation des Espace mit einer gewöhnlichen Stahlkarosserie zu bauen, was dem Matra-Werk die Existenzgrundlage entzog. Dies führte am 27. Februar 2003 zur Einstellung des Avantime nach 8.545 hergestellten Fahrzeugen, was zudem die Schließung der Produktionsstätte in Romorantin bedeutete. Das Ende der Automobilsparte von Matra war besiegelt, wodurch das Unternehmen 2004 von Pininfarina übernommen wurde.
Neben der voluminösen Grundform war der Hauptgrund für Design-Diskussionen das ungewöhnlich gestaltete Heck, welches in abgewandelter Form beim Renault Vel Satis und beim Renault Mégane ebenfalls dessen „Eigenständigkeit“ betonte, in letzterem Fall für Renault aber zu einem wirtschaftlichen Erfolg wurde.