Porsche 911 (997) (2004-2012)
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Porsche 997 ist die interne Modellbezeichnung von Porsche für das von 2004 bis Ende 2012 produzierte 911-Modell. Die sechste Generation des 911 ähnelt durch die Wiedereinführung der runden Scheinwerfer stärker dem Urelfer von 1963 als der Vorgänger vom Typ 996.
Technisch von der Vorgängerserie wenig abweichend, wurde mit dem letzten Werk des Porsche-Chefdesigners Harm Lagaay eine Änderung präsentiert, die für Diskussionen sorgte: die Wiedereinführung der runden Scheinwerfer. Diese Modifikation betrachteten die meisten Kunden und Anhänger der Marke als Rückgewinn eines vermissten typischen Merkmals des klassischen Porsche 911, da die kontrovers diskutierten und beim Vorgänger Porsche 996 eingeführten, sogenannten Spiegeleier-Leuchten hier wieder abgeschafft wurden und somit ein dem „originalen“ 911 (bzw. dem Porsche 993) ähnlicheres Erscheinungsbild wiederhergestellt wurde.
Die im Vergleich zum Vorgänger 996 kaum gestiegene Motorleistung, bei leicht höherer Leermasse des Fahrzeuges, löste Kritik aus. Die Konkurrenz bot inzwischen bereits Fahrzeuge mit deutlich mehr Leistung an, auch wenn diese Fahrzeuge häufig schwerer sind als ein Porsche 997 und dementsprechend in der Fahrdynamik unterliegen. Auf positive Kritik stieß die Karosseriegestaltung der Modelle Carrera 4/4S insbesondere im Bereich der hinteren Radläufe, die nun wieder „hüftenartig“ ausgeführt sind. Darüber hinaus hat der 997 keine offensichtliche stilistische Ähnlichkeit mit dem günstigeren Boxster mehr und ähnelt vor allem von vorn wieder älteren 911-Modellen.
Im Jahr 2008 wurde die Modellreihe einem Facelift unterzogen (im Sprachgebrauch sodann 997.2 bzw. 997 MK2 genannt): Die Lufteinlässe und Stoßfänger wurden geändert und erstmals im 911 sind die Rückleuchten, Blinker, Bremslichter und das Tagfahr- und Positionslicht (Standlicht) mit Leuchtdioden ausgeführt. Eine weitere Neuerung sind die serienmäßigen Bi-Xenon-Scheinwerfer sowie das optionale Kurvenlicht. Die allradgetriebenen Modelle Carrera 4, Carrera 4S sowie Targa 4 und Targa 4S haben jetzt eine rote Leiste zwischen den Rückleuchten.
Die größte Veränderung fand beim Antrieb statt: Die völlig neu konstruierten DFI-Motoren (Direct Fuel Injection) arbeiten mit Benzindirekteinspritzung. Porsche gibt eine höhere Leistung bei gleichzeitig verringertem Verbrauch an. So haben die Modelle Carrera und Carrera 4 eine Leistungssteigerung um 15 kW (20 PS) auf 254 kW (345 PS) erfahren; bei den Modellen Carrera S und Carrera 4S wurde die Leistung von 261 kW (355 PS) auf 283 kW (385 PS) gesteigert.
Eine weitere technische Neuerung ist das optionale Porsche-Doppelkupplungsgetriebe (PDK) von ZF, das ein Schalten ohne Zugkraftunterbrechung zulässt. Dadurch hatten die hiermit ausgestatteten einzelnen Modellvarianten erstmals bessere Beschleunigungswerte als mit Schaltgetriebe (siehe Abschnitt „Technische Daten“). Dies war bis dahin nur beim Turbo der Fall gewesen (von 0 auf 100 km/h in 3,7 s mit Tiptronic S statt in 3,9 s mit Schaltgetriebe). Der siebte Gang ist lang übersetzt, um niedrige Verbrauchswerte und Emissionen zu erzielen. Die Höchstgeschwindigkeit wird im sechsten Gang erreicht.
Bei den „S“-Modellen ist die Karosserie serienmäßig 10 mm tiefer gelegt, sie haben das elektronisch gesteuerte Porsche Active Suspension Management (PASM) mit zwei wählbaren Einstellungen: Normal und Sport. Nur für die Coupé-Ausführung mit 19"-Rädern war das härter abgestimmte PASM-Sportfahrwerk lieferbar, bei dem die Karosserie 20 mm tiefer liegt als normal und das mit einem mechanisch sperrbarem Hinterachsdifferenzial kombiniert wird.
Das serienmäßige Porsche Communication Management (PCM) mit DVD-Laufwerk wurde überarbeitet: alle Funktionen können jetzt über einen berührungsempfindlichen 6,5-Zoll-Flüssigkristallbildschirm gesteuert werden. Optional wird ein Navigations- und Telefonmodul sowie ein Tuner für analoges und DVB-T-Fernsehen angeboten, der aus Sicherheitsgründen nur im Stand aktiviert werden kann.