BMW 3er (E30) (1982-1994)
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Mit dem Werkscode BMW E30 werden die Fahrzeuge der zweiten 3er-Reihe von BMW bezeichnet. Das von dieser Baureihe abgeleitete Modell Z1 Roadster trug den gleichen Werkscode.
Der E30 wurde in wesentlich mehr Varianten als der nur zweitürig angebotene Vorgänger BMW E21 produziert. Die zweite 3er-Reihe kam Ende 1982 auf den Markt und war ab September 1983 auch als Viertürer erhältlich. Im Herbst 1985 - bis August 1985 wurden 670.000 E30 verkauft- wurden das Vollcabriolet (ohne Überrollbügel) und der erste M3 vorgestellt. Als zweiter BMW-Diesel-Pkw nach dem 1983 präsentierten Diesel-Modell der 5er-Reihe 524td kam 1985 der kleinere 324d ins BMW-Programm. Zur großen Modellpflege im September 1987 folgte eine Kombivariante mit dem bereits im Schrägheckmodell des BMW 02 verwendeten Namen Touring.
Das Modell E30 wurde 2,34 Millionen Mal in den Werken München und Regensburg gefertigt.
Die Baureihe E30 löste im November 1982 die Fahrzeuge der ersten 3er-Reihe E21 ab. Das Design der ersten 3er-Reihe stammt von Paul Bracq und wurde im E30 unter Claus Luthe weiterentwickelt. Ausführender Exterieur-Designer war Boyke Boyer. Die Produktion (nicht Auslieferung) der ersten zweitürigen Modelle (323i) begann im Dezember 1981, 320i ab Januar 1982 und 316/318i ab März 1982. Die viertürigen Limousinen wurden ab Januar 1983 hergestellt.
Das ebenfalls darauf basierende Baur Topcabriolet gehörte ab Anfang 1983 bis zum Produktionsende der zweitürigen Limousinen zur Modellpalette. Im Januar 1986 wurde das Angebot durch das Cabriolet mit vollständig versenkbarem Verdeck und ohne Überrollbügel erweitert, 1987 wurde der Kombi "touring" im Markt eingeführt. Geringe Stückzahlen zeichnen die erste Generation des BMW M3 aus, der seit 1986 verfügbar war und später in der DTM erfolgreich eingesetzt wurde.
Antriebsseitig blieb es anfangs weitgehend bei den aus dem E21 bekannten Motorisierungen. Bei den Sechszylindermotoren wurde allerdings die Gemischaufbereitung verändert: bei den Sechszylinder-Varianten war nun die Bosch L-Jetronic Serie, beim Vorgänger war der 320 ausschließlich mit Vergaser lieferbar, der 323i besaß eine Bosch K-Jetronic. Mit dem 325e (e sprich eta) wurde eine besonders drehmomentstarke und vergleichsweise sparsame Variante parallel zum BMW 525e E28 eingeführt. Zudem wurde mit der Entwicklung des 324d sowie mit dem zwei Jahre später erhältlichen 324td erstmals in der Geschichte von BMW ein Dieselmotor ohne bzw. mit Turbolader, ebenfalls parallel zum BMW 524d/524td E28, in die Produktion aufgenommen. Durch den Erfolg der Konkurrenz, im Speziellen Audi mit seinem quattro-Antrieb, animiert, entwickelte BMW einen Allradantrieb, der dann auch erstmals in der Firmenhistorie in einem zivilen Fahrzeug 1985 beim 325iX zum Einsatz kam (ab 1937 gab es bereits mit dem leichten Einheits-PKW der Wehrmacht vom Typ BMW 325 einen allradgetriebenen BMW).
Äußerlich waren die Vier- und Sechszylindermodelle bzw. Modelle ab zwei Liter Hubraum nicht mehr so deutlich wie beim Vorgänger E21 zu unterscheiden, da nun alle E30 serienmäßig Doppelscheinwerfer besaßen. Einziges, wenn auch nicht sehr auffälliges Erkennungsmerkmal war die unterschiedliche Ausführung des Endschalldämpfers, der bei den Modellen bis 08/1987 aufgrund der kleineren Heckschürze frei sichtbar war. Die Vierzylinder mit den M10-Motoren (316 66 kW, 316i 75 kW, 318i 75/77 kW) wurden mit einem im Querschnitt runden, einflutigen ausgestattet, die Sechszylinder (320i 92 kW, 323i, 325e 90 kW) erhielten einen größeren, ovalen und ebenfalls einflutigen Endschalldämpfer. Die späteren Sechszylinder wurden bis zu ihrem Produktionsende mit in den Abmessungen identischen, aber zweiflutigen Anlagen versehen. Mit dem Einsatz der M40/M42-Motoren bestand der Unterschied zu den M20-Varianten nur noch in ein- zu zweiflutiger Anlage mit unterschiedlichen Rohrdurchmessern, wobei der Endschalldämpfer in seiner Größe nahezu identisch war.
Im Innenraum wurden die Unterschiede speziell bei den Stoffbezügen größer, wenn auch nicht gravierend. So erhielten die Sechszylindermodelle im Gegensatz zu den einteiligen, gänzlich mit Kunstleder bezogenen Türverkleidungen andere mit einer Stoff- bzw. Velourseinlage. Die Sitzpolster waren im Vergleich aufwändiger und ein wenig hochwertiger gestaltet. Die Sitzwangen der Sechszylinder wurden mit glattem Veloursstoff und die Sitzmittelbahnen mit Strukturgewebe bezogen, während bei den Vierzylindern einfachere, aber ebenfalls hochwertige Stoffe mit einheitlicher Musterung Verwendung fanden. Zudem verfügten die 6-Zylinder-Modelle serienmäßig über einen Drehzahlmesser mit einer Digitaluhr (später Analoguhr) in der Mittelkonsole sowie über die „Check-Control“ über dem Innenspiegel. Dieses mit einer zusätzlichen schwarzen Blende und kleineren schwarzen Sonnenblenden in den Dachhimmel integrierte Ausstattungsmerkmal diente der Überwachung wichtiger elektrischer Fahrzeugfunktionen und der Flüssigkeitsstände.
Der BMW E30 wurde bis April 1991 als zwei- und viertürige Limousine hergestellt. Die Produktion des Cabriolet wurde im April 1993 beendet. Der Touring blieb als letzte Variante der E30-Reihe bis April 1994 im Angebot.
In Südafrika lief die Produktion der rechtsgelenkten Zwei- und Viertürer erst im Februar 1992 aus.
Das im September 1990 vorgestellte Nachfolgemodell erhielt den Werkscode E36.