Die Baureihe 123 ist das bisher meistgebaute Modell von Mercedes-Benz. Es zählt zur oberen Mittelklasse, bei Mercedes-Benz heute E-Klasse genannt. Vorgänger sind der W 114 (Sechszylindermodelle) und der W 115 (Vierzylinder- und Dieselmodelle), auch „Strich 8“ (/8) genannt. Sowohl der Vorgänger als auch der Nachfolger liefen jeweils rund ein Jahr parallel mit dem W 123 vom Band. Die Baureihe 123 setzte Maßstäbe in der Fahrzeugsicherheit und war einer der ersten Kombis in dieser Klasse sowie der erste Mercedes-Benz-Personenwagen mit Turbodieselmotor.
Vom Serienbeginn im November 1975 bis Januar 1986 liefen insgesamt fast 2,7 Millionen Fahrzeuge vom Band. Die Baureihe gilt als Inbegriff von Solidität.
Die Baureihe 123 erfuhr während ihrer Produktionszeit viele Veränderungen. So lässt sich die Baureihe im Wesentlichen in die Erste Serie bis zur Modellpflege im August 1979, die Zweite Serie bis August 1982 und die Dritte Serie unterteilen. Die Erste Serie wiederum wird noch einmal in Serie 0,5 und Erste Serie untergliedert:
Serie 0,5: 11/1975–08/1976
Erste Serie: 08/1976–07/1979
Zweite Serie: 08/1979–08/1982
Dritte Serie: 09/1982–01/1986
Exemplare der sogenannten Serie 0,5 sind heute sehr selten, sie unterscheidet sich nur durch Details von der ersten Serie. Da in der Produktion mitunter noch Lagerbestände verbraucht wurden, gibt es sogenannte Serienzwitter, die Merkmale verschiedener Serien tragen.
Wesentliche Merkmale der zweiten Serie (ab August 1979):
kleineres Lenkrad (10 mm) in eleganterem Design
modernere Kippschalter (Warnblinker, Fensterheber etc.)
pneumatische Leuchtweitenregulierung
geänderte Gurtschlösser und kleinere Kopfstützen
neue Stoffmuster für die Sitze
Wesentliche Änderungen der dritten Serie (ab September 1982):
Rechteckscheinwerfer und Servolenkung serienmäßig
ausgeformte Vordersitzlehnen für mehr Kniefreiheit im Fond
Stoffeinsatz in den Türverkleidungen
Zebranoholzverkleidung im Armaturenträger
neue Stoffmuster und Sitze komplett mit Stoff bezogen (keine Kunstlederwangen mehr)
weniger Windgeräusche durch verbesserte Dachzierleisten
Lüftungsgitter nicht mehr verchromt
Nachdem Ende 1975 die viertürige Limousine eingeführt wurde, kamen ab Mitte 1977 drei weitere Karosserievarianten hinzu: ein Coupé, eine Limousine mit langem Radstand und erstmals in der Markengeschichte ein T-Modell (Kombi) aus Werksfertigung.
Marode Fahrzeuge sind in der Vergangenheit häufig in den Export gegangen, sodass heute meist gepflegte 123er aus Liebhaberhand anzutreffen sind. Die Baureihe 123 gilt heute als „Oldtimer“. Eine große Anzahl von produzierten und überlebenden Fahrzeugen gepaart mit einer hervorragenden Ersatzteilversorgung des Herstellers haben eine große Anzahl von Fahrzeugen in Liebhaberhand überleben lassen. So ist die klassisch anmutende Karosserieform mit verchromten Stoßstangen auf der einen Seite, die moderne Technik (insbesondere die passive Sicherheit) und Alltagstauglichkeit auf der anderen Seite für viele Freunde dieser Baureihe eine reizvolle Kombination.