Der Unimog (Akronym für Universal-Motor-Gerät) ist eine Fahrzeugbaureihe von Mercedes-Benz, die von Daimler Trucks, einem Geschäftsfeld der Daimler AG, hergestellt wird. Erfunden wurde er von Albert Friedrich. Konstruiert ist der Unimog als allradgetriebener Geräteträger und Klein-Lkw mit Portalachsen und wird vor allem in Land- und Forstwirtschaft, beim Militär und für kommunale Aufgaben eingesetzt. Einige Unimogmodelle sind klassische Dual-Use-Güter und werden auch für andere Aufgaben in unwegsamem Gelände, z. B. als Bohrfahrzeug oder bei der Katastrophenhilfe verwendet. Die Fahrzeuge sind als „Frontsitztraktor mit Allradantrieb“ klassifiziert. Die seit 1945 entwickelten Fahrzeuge wurden ab 1949 serienmäßig zunächst in Göppingen bei der Gebr. Boehringer GmbH gefertigt. Nach der Übernahme der Produktion durch den bisherigen Motorenlieferanten Daimler-Benz im Jahr 1950 wurde der Unimog ab 1951 im Werk Gaggenau gebaut, bevor 2002 die Produktion ins Mercedes-Benz-Werk Wörth wechselte. In Argentinien wurde der Unimog in Lizenz aus CKD-Sätzen nachgebaut. Das argentinische Unimog-Werk befand sich in González Catán am Stadtrand von Buenos Aires. Die ursprünglich für die argentinische Armee vorgesehene Produktion begann dort im Jahr 1968.
Zur groben Unterscheidung wird der Unimog in sogenannte Reihen (oder Modellfamilien) eingeteilt, die vom Ur-Unimog mit 18-kW-Dieselmotor bis zur schweren Reihe mit bis zu 240 kW Motorleistung reichen. Dabei war die Einteilung der Reihen nie ganz einheitlich und ist im Laufe der Zeit geändert worden. Innerhalb einer Reihe gibt es die Baureihen, die eine feinere Einteilung zulassen. Innerhalb einer Baureihe wiederum gibt es verschiedene Baumuster, die sich durch Ausführung und Motorisierung unterscheiden. Die Handelsbezeichnung lässt in vielen Fällen auf das Baumuster schließen, ist jedoch kein zuverlässiges Unterscheidungskriterium.
Jedes Baumuster wurde in unterschiedlichen Modellversionen angeboten, das Schema der Modellnamen wurde dabei in der Geschichte des Unimog mehrfach geändert. Bis 1953 hieß der Unimog schlicht Unimog. Von 1953 bis ca. 1975 wurden die Modelle anhand ihrer Motorleistung in DIN-PS benannt, ein Unimog U 84 hat dementsprechend eine Motorleistung von 84 DIN-PS (62 kW).
Von 1975 bis 2000 wurden die Modellbezeichnungen um eine weitere Ziffer ergänzt. Die ersten beiden Ziffern entsprechen wie auch schon zuvor der Motorleistung in DIN-PS, nun allerdings gerundet. Ergänzt wurden die Ziffern gegebenenfalls um einen Kennbuchstaben, so steht L für einen langen Radstand. Die Modellbezeichnungen lassen jedoch nicht auf die Baureihe schließen, so gehört das Modell U 1300 L zur Baureihe 435, während der U 1300 (ohne L) zur Baureihe 425 gehört.[25] Fahrzeuge mit L-Rahmen haben immer den längeren Radstand, aber auch Fahrzeuge ohne das L in der Bezeichnung können den langen Radstand haben (z. B. der U 1700 der Baureihe 435).
Später deutete die Bezeichnung U xx50 auf den um (etwa) 50 cm verlängerten Radstand hin; aber auch hier gab es Ausnahmen, z. B. den U 1300 L, dessen Nachfolger in der Baureihe 437 dann später U 1350 L hieß. Auch der Nachfolger des U 1700 der Baureihe 435 hieß dann U 1750 als Unimog der Baureihe 437.1.
Seit 2000 folgen die Modellbezeichnungen einem neuen Schema. Die Ziffernanzahl lässt auf die Modellfamilie schließen, die erste Ziffer auf die Positionierung innerhalb der Modellfamilie. Vierstellig sind Fahrzeuge der schweren Baureihen, dreistellig und zweistellig die neueren Geräteträger. Bei den schweren Unimog wird zusätzlich noch ein Zehntel der Motorleistung in DIN-PS in die letzten beiden Ziffern der Modellbezeichnung mit aufgenommen. Ein Unimog U 4023 ist somit ein schwerer Unimog mit einer Motorleistung von 170 kW (was ca. 231 DIN-PS entspricht); analog dazu ist ein Unimog U 423 ein Geräteträger mit 170-kW-Motor.