Der Nissan Leaf (englisch für „Blatt“; LEAF auch als Backronym Leading Environmentally-friendly Affordable Family car interpretiert) ist ein Elektroauto des japanischen Automobilherstellers Nissan, das im August 2009 in Yokohama der Öffentlichkeit vorgestellt wurde und seit Dezember 2010 verkauft wird. Der Leaf ist das erste Großserien-Elektroauto, das von Anfang an für diesen Antrieb konzipiert wurde. Er ist in 51 Ländern erhältlich und wurde bisher 427.000 Mal gebaut, (Stand Februar 2020). Damit ist es nicht mehr das weltweit meistverkaufte Elektrofahrzeug. Dieser Titel geht nun an das Tesla Model 3. Der Leaf wird außer in Japan auch in den USA und in Großbritannien produziert wird. Von 2015 bis 2018 wurde er als Venucia e30 in China produziert und vermarktet.
2018 war er noch das meistgekaufte Elektrofahrzeug in Europa (40.699 Stück), wobei die Zahlen ein Jahr zuvor noch fast doppelt so hoch waren (80.000 Exemplare, Stand: Dezember 2017).
Hauptabsatzmärkte sind die Vereinigten Staaten mit über 114.000, Japan mit 85.201 Stück. In Europa sind Norwegen (22.743) und Großbritannien (22.299) die führenden Märkte für den Leaf (Stand: Dezember 2017). In Deutschland wurden 2018 lediglich 2.380 Stück neu zugelassen (Stand: Dezember 2018).
Das Elektroauto hat in der Geschichte Nissans eine lange Tradition. Ihren Ursprung hat diese Tradition in einer Vorläuferfirma des von Nissan aufgekauften Herstellers Prince, die 1947 aufgrund der nach dem Zweiten Weltkrieg herrschenden Benzinknappheit einen elektrisch betriebenen Kleinwagen namens Tama entwickelte und 1948 zwei weitere elektrische Pkw-Modelle nachlegte. Nachdem sich die Kraftstoffversorgung zu Beginn der 1950er-Jahre wieder stabilisierte, wurde die Produktion dieser Fahrzeuge eingestellt.
Ab 1970 stellte Nissan einige elektrisch betriebene Konzeptfahrzeuge vor, bis es zu Beginn der 1990er-Jahre zur Kooperation mit Sony kam. Diese hatte zum Ziel, das Elektroauto (klein-)serienreif zu machen und führte drei Jahre später zum Prairie EV, einem Van, der auf dem Prairie-Serienmodell basierte und auf Elektroantrieb umgerüstet wurde. An Bord befand sich eine Weltpremiere: Neuartige Lithium-Ionen-Akkus dienten als Energiequelle; bis zu diesem Zeitpunkt wurden für den Einsatz in elektrisch betriebenen Fahrzeugen hauptsächlich Nickel-Metallhydrid-Akkumulatoren verwendet. Rund 30 Exemplare entstanden vom Prairie EV. 1997 wurden vom Mittelklasse-Kombi R’nessa EV 200 Elektro-Exemplare hergestellt, der ebenfalls ein umgebautes Serienmodell war. Der nächste Schritt folgte 1999 mit der Kleinserienproduktion des zweisitzigen Hypermini, der von vorneherein als reines Elektroauto konstruiert wurde.
In der darauffolgenden Zeit wurde die Forschung an der Akku-Technik vorangetrieben und in Zusammenarbeit mit NEC gelang es, die Li-Ion-Akkus in einer neuen Bauform herzustellen. Ein kompakter laminierter Typ wurde entwickelt, der die doppelte Menge an Energie bei gleicher Größe speichern konnte und die bis dato verwendete zylindrische Form ersetzte. Die sehr schnelle Weiterentwicklung der Akkus ist den Elektrogeräten und insbesondere dem Handy-Boom zu verdanken, da immer kleinere Geräte mit längerer Laufzeit verlangt wurden. Die daraus gewonnenen Erfahrungen wurden aber auch auf den Automobilbau angewandt und flossen in Konzeptfahrzeuge wie den Pivo (2005) und Pivo 2 (2007), den Mixim (2007) und den Nuvu (2008) ein, die als Technologieträger für die durch den Elektroantrieb neu eröffneten Konstruktionsmöglichkeiten dienten. Im Jahr 2009 folgte schließlich die Vorstellung des Serienmodells Leaf.
Mitte 2013 stellte Nissan die zweite Generation vor, bei der über 100 kleine Verbesserungen durchgeführt wurden. Am Design hat sich nur wenig geändert: ein in schwarz erhältlicher Innenraum und Leder in der „Tekna“-Ausstattung. Die Reichweite hat sich etwas erhöht auf einen NEFZ-Wert von 199 km (vorher 175 km). Realistisch sind im Alltag je nach Fahrweise und Wetter 120 bis 160 km. Die bedeutendsten Verbesserungen bei der zweiten Generation sind die stärkere Rekuperation ("B-Modus") sowie die Wärmepumpenheizung, die statt der 1,7 kW im Vorgänger nur noch 0,3 bis 0,6 kW benötigt.
Angeboten wurden drei neue Ausstattungsvarianten (Visia, Acenta, Tekna). Die zweite Generation lässt dem Käufer nun auch die Wahl, den Akku zu mieten (ab 79 €/Monat Batteriemiete je nach Kilometerfahrleistung, Fahrzeugpreis ab 23.790 €). Kleine Verbesserungen sind beispielsweise ein mit LED-Lampen beleuchteter Ladeanschluss, eine Kabelverriegelung sowie ein vergrößerter Kofferraum. Auch das Gewicht konnte gesenkt werden.
Seit September 2015 ist der Leaf mit zwei unterschiedlichen Akkus erhältlich. Neben dem herkömmlichen 24-kWh-Akku in der Basisversion wird in den höheren Ausstattungsvarianten ein 30-kWh-Akku integriert. Dadurch erhöht sich die Reichweite des Leafs von 135 auf 172 km (gemäß US-Testzyklus). Der neue Akku basiert auf einer veränderten Zellchemie mit höherer Energiedichte. Die Bauform und das Volumen des Akkus bleiben unverändert, das Gewicht erhöht sich jedoch um etwa 21 kg.
Auch für den europäischen Markt wird bei Nissan Motor Manufacturing (UK) in Sunderland die Produktion umgestellt. Ab Januar 2016 wird in der Ausstattungsvariante Acenta und Tekna optional der 30-kWh-Akku verbaut, die Ausstattungsvariante Visia hat weiterhin eine 24-kWh-Batterie. Die Reichweite gemäß NEFZ-Zyklus wächst um 26 % von 199 km auf 250 km. Weitere Änderungen des Modelljahres 2016 sind:
die Kapazitätsgarantie der Acenta- und Tekna-Ausstattung (30 kWh) wird auf 160.000 km bzw. 8 Jahre erhöht,
das Infotainment-System NissanConnect EV erhält neue Software mit Echtzeit-Informationen zum Status von Ladestationen,
es gibt einen Digitalradio-Empfänger,
der neue Farbton „Bronze“ ist verfügbar.
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