Der VW Derby war ein von Audi in Ingolstadt für Volkswagen auf der Basis des VW Polo entwickelter Kleinwagen, der ab Februar 1977 von Volkswagen hergestellt wurde. Die kleine Limousine war im Grunde ein Polo mit Stufenheck. Die technische Basis stellte das Konzernschwestermodell Audi 50. Die Stufenheckvariante hielt sich über zwei Generationen (Polo I bis Polo II) von Frühjahr 1977 bis Anfang 1985 im VW-Programm.
Die im Februar 1977 vorgestellte erste Version des Derby entsprach bis zur B-Säule seinem Schwestermodell Polo. Anstatt des Schräghecks mit Heckklappe hatte die kleine Limousine aber einen für die Klasse recht großen Kofferraum (Platz für acht Wasserkästen) mit normaler Kofferraumklappe. Auch waren die Rücksitzlehnen nicht umklappbar. Das Stufenheck wirkte ähnlich wie beim VW Jetta I angesetzt, nicht aus einem Guss.
Auch in der Motorisierung und Ausstattung entsprach der Derby dem Polo: Es waren die Modelle Derby, Derby S, Derby L, Derby LS und Derby GLS verfügbar. Drei verschiedene Ottomotoren, alles Reihenvierzylinder, standen zur Wahl:
895 cm³, 40 PS (29 kW) bei 5900/min.
1093 cm³, 50 PS (37 kW) bei 5600/min.
1272 cm³, 60 PS (44 kW) bei 5600/min.
Alle Ausführungen hatten ein handgeschaltetes Vierganggetriebe und Frontantrieb. Beim nur 1981 angebotenen Modell 1,1 Formel E war der vierte Gang besonders lang übersetzt und der Motor hatte ein höheres Drehmoment zu bieten. Beides sollte helfen, Benzin einzusparen.
Am 7. Januar 1977 begann die Serienproduktion im Volkswagenwerk Wolfsburg. Im ersten Produktionsjahr 1977 wurden mit 72.412 Exemplaren mehr als im gleichen Zeitraum beim Polo verkauft. Danach gingen die Verkaufszahlen schon bald deutlich zurück.
Anfang 1979 erfolgte eine leichte Modellpflege, die an den nun aus Kunststoff bestehenden Stoßfängern zu erkennen war. Innerlich wurde die Armaturentafel überarbeitet und dem Polo angepasst.
Nach knapp fünf Jahren Bauzeit wurde Ende 1981 die zweite Generation des Derby vorgestellt.