1978 VW Iltis

Der VW Iltis (Typ 183) ist ein Geländewagen, der von Ende der 1970er- bis gegen Ende der 1990er-Jahre als LKW 0,5 t tmil gl Teil des Bundeswehr-Fuhrparks war. Auch bei verschiedenen anderen Nato- (z. B. Belgien) und Nicht-Nato-Staaten (Mitte der 1990er Jahre wurden 175 Fahrzeuge aus Depotbeständen an Litauen geliefert) war er in Gebrauch.

Der VW Iltis wurde nicht bei Volkswagen in Wolfsburg, sondern bei der Volkswagen-Tochter Audi in Ingolstadt entwickelt und unter anderem auch dort produziert. Er war Ersatz für den DKW Munga („Mehrzweck-Universal-Geländewagen mit Allradantrieb“), dessen Produktion bei Auto Union Anfang Dezember 1968 ausgelaufen war. Bis zur Auslieferung der ersten Iltis-Wagen beschaffte die Bundeswehr den VW Typ 181. Der LKW 0,5 t tmil gl (0,5 Tonnen Zuladung, teilmilitarisiert, geländegängig), wurde zum Beispiel als Führungs- und Fernmeldefahrzeug eingesetzt, zum allgemeinen Transport von Personen, als Träger-Kfz für Panzerabwehrwaffen und zum behelfsmäßigen Verwundetentransport.

Vor seiner Markteinführung wurde ein Iltis-Prototyp zusammen mit Limousinen von Audi unter winterlichen Verhältnissen in Skandinavien bei Fahrzeugtests als Begleitfahrzeug eingesetzt. Der Quattro-Antrieb von Audi wurde durch das Allradantriebssystem des Iltis inspiriert: Jörg Bensinger, damaliger Testleiter und gedanklicher Vater des Audi quattro, fuhr den Iltis bei diesen Tests und legte danach dem damaligen Vorstand der Audi-Fahrzeugentwicklungsabteilung, Ferdinand Piëch, nahe, ein allradangetriebenes Straßenfahrzeug zu bauen.

Der Iltis wurde auch für den zivilen Markt produziert, erreichte jedoch wegen des hohen Preises nie eine größere Käuferschaft. 1982 betrug der Preis mit 39.300 DM etwa das Dreifache eines VW Golf in Grundausstattung. In heutiger Währung und inflationsbereinigt entspricht dies einer Summe von 38.600 Euro.

Nach Einstellung der Produktion bei Volkswagen wurde die Fertigungsstraße an das kanadische Unternehmen Bombardier verkauft, das den Iltis in minimal modifizierter Form unter anderem für die kanadischen Streitkräfte herstellte. Die belgische Armee bezog ebenfalls Iltis von Bombardier; diese Fahrzeuge wurden mit kanadischen Teilen im belgischen VW-Werk Brüssel montiert und sind dem deutschen Ur-Iltis in vielen Punkten ähnlicher als der kanadische. Die deutsche Bundeswehr ersetzte ihre Iltis-Fahrzeuge durch den Wolf gl, der auf der Mercedes-Benz G-Klasse basiert. Mit diesem Typ hatte Mercedes-Benz bereits in den 1970er Jahren an der Ausschreibung teilgenommen, die damals jedoch mit der Beschaffung des VW Iltis endete.