Bereits 1948 wurde im ehemaligen BMW-Werk Eisenach der neue „BMW 340“ entwickelt. Aufbauend auf den „BMW 326“ von 1936 wurden hauptsächlich die Motorhaube, das Heck sowie die Armaturentafel und Instrumente geändert. An der Front wurden die Scheinwerfer in die Kotflügel integriert und der BMW-typische Nierengrill wich einem aus horizontal verlaufenden Metallstreben bestehenden. Die Motorhaube klappte jetzt nicht mehr entlang der Fahrzeuglängsachse zur Mitte hin auf, sondern in einem Stück nach vorne. Das Heck wurde dahingehend geändert, dass der Kofferraum, der bei den alten BMW-Modellen nur durch Umklappen der Rücksitzbank von innen zu erreichen war, nun durch einen Kofferraumdeckel von außen zugänglich wurde. Dafür musste das bisher auf dem Heck montierte Ersatzrad unter einem Holz-Zwischenboden im Kofferraum verstaut werden. In diesem Fach waren auch einige Pannenhilfsmittel wie beispielsweise der Wagenheber und die Luftpumpe untergebracht. Weiteres Werkzeug wurde in einem herausnehmbaren Werkzeugkasten mitgeliefert, der sich im Motorraum befand. Darunter liegen ein Schlauch sowie ein spezieller Schlüssel für die Bremsentlüftung. Nachdem das Fahrzeug innerhalb kürzester Zeit entwickelt worden war, wurden mehrere Exemplare zu einer 10.000-km-Erprobungsfahrt auf die Reise geschickt. Diese wurde werbewirksam in Szene gesetzt. Nach dem erfolgreichen Abschluss dieser Fahrt begann die Serienproduktion. Hierbei wurde ein großes Problem deutlich: Viele der alten Vorkriegs-Zuliefererbetriebe befanden sich nun in Westdeutschland. Folglich mussten viele Teile nun selbst gefertigt bzw. andere Lieferanten gefunden werden. Ein weiteres Problem war die geringe Qualität der angelieferten Teile. Trotz Anstrengungen, diesen Mangel selbst zu beheben, war man auf Lieferungen aus dem Westen angewiesen. Da diese nicht immer regelmäßig kamen, stand auch manchmal die Produktion still. Es wurde versucht, auch westeuropäische Märkte zu beliefern. Allerdings gab es immer wieder Qualitätsprobleme, weshalb sich die Kunden aus Unwissenheit meist zwecks Nachbesserung an BMW-München wandten.
Unter anderem deshalb waren BMW in München die BMW-Autos und -Motorräder aus ostdeutscher Produktion ein Dorn im Auge (ihre eigene Produktion lief zudem erst schleppend an), so dass es zum Rechtsstreit kam. Mit Urteil des Landgerichts Düsseldorf vom 17. November 1950 drohten Beschlagnahmungen den Devisenverkehr zu gefährden, falls man in Eisenach weiter unter dem Namen BMW produzieren würde. Laut verschiedener Quellen wurden ab dem 1. Juli 1952 keine BMW-, sondern nur noch EMW-Embleme an den Fahrzeugen montiert, zumindest bei den West-Export-Fahrzeugen. Bei den Fahrzeugen, die in die „sozialistischen Bruderländer“ geliefert wurden, sollen noch einige Zeit BMW-Embleme montiert worden sein. Aus BMW wurde daher EMW; aus dem weißblauen Propeller wurde ein rotweißes Firmenemblem. Etwa zeitgleich wurde das Werk als volkseigener Betrieb dem Industrieverband Fahrzeugbau (IFA) angegliedert. 1953 erhielt das Werk den neuen Namen VEB Automobilwerk Eisenach. In den Export gingen zusammen mit BMW 321 und EMW 327 rund 19.000 Fahrzeuge.
1952 wurde neben dem EMW 327 die Fertigung eines Kombiwagens EMW 340-7 aufgenommen.
EMW als Markenzeichen endete mit der Fertigungseinstellung der PKW-Typen „340/2“ und „327/3“ sowie des Kraftrades „R35/3“ im Jahr 1955.
(BMW) EMW 340, 340-2 (1949-1955)
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