Mit der Einführung des Mondeo am 4. März 1993 kehrte Ford in der Mittelklasse nach 22 Jahren wieder zum Frontantrieb zurück. Allerdings war der Mondeo kurzzeitig auch in Verbindung mit dem 2,0-Liter-Motor mit Allradantrieb erhältlich. Der Wagen wurde zunächst mit drei Vierzylinder-16V-Ottomotoren („Zetec“-Motorengeneration) und einem Dieselmotor angeboten. Mitte 1994 folgte der Duratec-V6-Motor mit 125 kW. Das Ziel für den Mondeo: 15 % Marktanteil in der von Ford als „C/D-Segment“ definierten Mittelklasse. Die Fahrzeugausstattungen reichten vom Basismodell CLX über das GLX-Modell mit etwas mehr Ausstattung bis hin zur Topvariante Ghia. Zeitweise gab es einige Sondermodelle (zum Beispiel Festival, Fashion, Skylight). Wenn man Allrad- und Automatik-Versionen hinzurechnet, ließen sich bereits 1993 insgesamt 40 Varianten des Mondeo zusammenstellen.
Das Design des Mondeo stand bereits 1986 fest. Einer der wichtigsten Punkte im Lastenheft des Ford-Neulings hieß: „Größerer Innenraum bei unverändert kompakten Außenabmessungen.“ Das bedeutete den Abschied vom Heckantrieb des Sierra und eine Karosserie im stilbildenden Cab-Forward-Design. Das sah vor, den Raum für die Technik so weit wie möglich zu beschneiden, um im Gegenzug die Fahrgastzelle weiter vorn beginnen zu lassen. Der Mondeo begann mit einer betont tief angesetzten Motorhaube, die wegen des quer eingebauten Motors 20 cm kürzer war als die des Sierra. Bei etwa gleich gebliebener Länge wuchs der Radstand um 10 cm, die Breite um 5 cm. Der um 34 mm größere Verstellbereich der Frontsitze und die vorn um 20 mm gewachsene Kopffreiheit boten den Insassen mehr Platz. Um dem Mondeo ein schlankes Erscheinungsbild zu verleihen, wählten die Ford-Designer eine tief angesetzte und flach ansteigende Motorhaube, große, bündig eingesetzte Scheiben und schmale Dachsäulen. Die kaum merklich ansteigende Seitenlinie ließ die Heckpartie zierlich wirken.
Um beim Turnier einen möglichst tiefen und breiten Laderaum zu erreichen, wurde eine aufwendige Hinterradaufhängung entwickelt. Sie bestand im Wesentlichen aus drei Querlenkern und einem Längslenker. Deren weit außen und tief montierten Anlenkpunkte ermöglichten zusammen mit getrennten Federn und Dämpfern einen großen Laderaum. Außerdem kann der Mondeo mit dieser Mehrlenker-Hinterachse sehr agil gefahren werden. Dieser Mondeo verzögerte vorne mit innenbelüfteten Bremsscheiben, hinten mit 229 mm großen Trommelbremsen. Die Allrad- und V6-Modelle waren hinten mit massiven Bremsscheiben ausgestattet. Die neuen 16V- und 24V-Ottomotoren im Mondeo ’93 gehörten zu den damals modernsten in Mittelklassefahrzeugen. Auch das mit Hilfe des Ex-Rennfahrers Jackie Stewart abgestimmte Fahrwerk galt als vorbildlich. Die Karosserieform wurde in Teilen der Fachpresse als zu zurückhaltend kritisiert und im Herbst 1996 gründlich korrigiert. Ein weiterer Schwerpunkt der Entwicklungsarbeiten bezog sich auf die Minderung unerwünschter Geräusche und Vibrationen (NVH).
Ford Mondeo (1993-1996)
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